papstbesuch-1988In der Folgezeit gab es eine stetige Aufwärtsentwicklung hinsichtlich der Mitgliederzahlen. 1964 waren 44 Georgs-Ritter im Vereinsregister eingetragen. 1968 feierte man 75 Jahre St. Georgs-Verein in Vechta und erinnerte sich an vielerlei Aktivitäten. Zu den ältestens Georgs-Rittern zählten 1968 August Vornhusen (42 Jahre im Verein), Friedrich Anten, (39 Jahre Mitglied, davon 33 Jahre Schrift- und Kassenführer), Josef Scheele (37 Jahre), August Scheele (35 Jahre), Ludwig Südbeck (34 Jahre), Josef Schlarmann (34 Jahre), Heinrich Kolhoff (33 Jahre) und Franz Schumacher (30 Jahre).

In der Generalversammlung am 20. Mai 1968 wurde erstmals eine längere Aussprache darüber geführt, ob die Uniformen in der althergebrachten Form erhalten werden können, weil die Gehröcke sehr an »Altersschwäche« litten und kaum noch ersetzt werden konnten.

Deshalb wurde in den beiden Pfarrgemeinden Maria Frieden und St. Georg an die Gläubigen appelliert, noch vorhandene Gehröcke dem St.-Georgs-Verein zur Verfügung zu stellen. Die Erfolge waren aber gleich null, die Probleme mit der Uniform damit nicht gelöst. Hinzu kam die Erörterung der Grundsatzfrage, ob sie nun zeitgemäß oder nicht zeitgemäß sei, eine Diskussion die von 1972 an immer häufiger geführt wurde.

Nach mehreren Vorgesprächen konnte der damalige Schriftführer Anton Vornhusen am 5. Mai 1975 eine so genannte neue Uniform vorführen, die aber mehr einem »Dienstanzug« glich: Schwarzer Anzug, blaue Schärpe – getragen von der rechten Schulter nach links unten – weiße Handschuhe, weiße Fliege, schwarzer Zweispitz – wie seit 1895 schon – mit weiß-blauem Federbusch.

Die Zweispitzhüte waren 1987 nach über 90 Jahren in einem schlechten und unansehnlichen Zustand. Eine Finanzierung mit Selbstbeteiligung der Mitglieder sollte vom Vorstand ausgearbeitet werden. Bereits am 13. September 1987 wurde der Beschluss gefasst, neue Hüte zu bestellen. Ferner wurde festgelegt, dass bei Prozessionen nun jeder Georgs-Ritter einen Offiziershut zu tragen hat. Bereits 1990 wurden 35 neue Zweispitzhüte mit Federbüschen ausgeliefert. Ansehnliche Spenden ermöglichten einen sorgenfreien Einkauf der Uniformteile.

Im Oktober 1988 fuhren die Georgs-Ritter nach Rom. Dort wohnten sie der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz bei und wurden per Handschlag begrüßt.