himmelfahrtsprozession-ns-zeitDie Zahl der Georgs-Ritter stieg in den 1920er-Jahren stetig an. 1930 gab es bereits 37 Mitglieder. Die St.-Georgs-Ritter wirkten bei allen möglichen offiziellen kirchlichen Anlässen mit, an denen Vechtaer Katholiken Anteil nahmen: Die Einführung neuer Offiziale oder die Beisetzung von Pfarrer Prälat Overmeyer waren wichtige Daten im Vereinsleben. In dem politisch schwierigen Jahr 1933 gehörten noch 31 Georgsritter dem St.-Georgs-Verein zu Vechta an und der Vorsitzende Hermann Menke gedachte des 40-jährigen Bestehens des Vereins. Er stellte fest, dass noch vier Gründungsmitglieder (Heinrich Schröder, Georg Gerhardi, Carl Salen, Anton Schröder) dem Verein angehören.

1936 beteiligten sich die Georgs-Ritter an der Beisetzung des in Oldenburg verstorbenen Pater Titus Horten. Es war damals schon ein persönliches, weil politisches Risiko, an derlei Aktionen teilzunehmen. Im Protokoll vom 28. Januar 1936 heißt es: »Am Donnerstag, dem 30. Januar 1936, wird die Leiche des hochwürdigen Herrn Pater Titus Horten, der auch in der Seelsorge in der Pfarrei Vechta mittätig war, zur letzten Ruhe bestattet. Der Sarg wird morgens um 9 Uhr durch Mitglieder des St.-Georgs-Verein vom Josefs-Konvikt abgeholt und auf dem Chore in der Vechtaer Pfarrkirche aufgebahrt«. Die erste Ehrenwache, die zweite Ehrenwache, die Träger und Begleiter wurden namentlich bestimmt.

Die schwierigsten Jahre hatte der St.-Georgsverein 1939 (21 Mitglieder) 1940 und nachweislich 1941 (nur noch zehn Mitglieder) zu überstehen. Von 1942 bis einschließlich 1945 sind keine Aktivitäten zu verzeichnen, selbst für 1943 – das Jahr des 50-jährigen Bestehens des St. Georgs-Verein zu Vechta gibt es keinerlei Notiz. Im Jahr 1940 waren die Prozessionen aus der Innenstadt sogar verbannt worden. Die Regierung in Oldenburg verbot kirchliche Aktivitäten. Man ging seinerzeit durch Vechtas Außenbezirke, zum Beispiel über den Neuen Markt, der damals noch nicht bebaut war.