Der St. Georgs-Verein erfreute sich in den Jahren nach der Gründung zunehmender Beliebtheit. Im Jahre 1897 hatte der Verein bereits 25 Mitglieder, 1914 waren 29 Mitglieder eingetragen. Die finanzielle Seite wurde damals so geregelt, dass jedes ordentliche Mitglied einen Jahresbeitrag von einer Mark zu zahlen hatte. Handschriften ist zu entnehmen, dass zunächst als Tagungslokal „Pulsforts Gasthaus" an der Großen Kirchstraße, später dann das Gesellenhaus als Tagungsort benutzt wurde. Dieses wird erstmals am 11. Juni 1900 erwähnt.

Die erste im Archiv vorliegende Ordnung für einen Himmelfahrts-Prozessionseinsatz datiert auf das Jahr 1898. Namentlich ist festgehalten, wer den Baldachin zu tragen, wer als Offizier beim Himmel oder wer bei den Männern bzw. Frauen Ordnungsdienst zu erledigen hat. Eine Anmerkung besagt, dass die Uniformen Abends vorher bei Pulsforts abzuholen und am »Festtag mittags 2 Uhr daselbst wieder abzuliefern« sind. Carl Salen und Hermann Berding brachten sie dann wieder zum Pfarrhaus.

Am 3. und 4. Juli 1898 übernahmen die Georgs-Ritter Ordnungsaufgaben bei einer Walfahrt nach Telgte. Wörtlich heißt es: »Im Interesse der guten Sache werden die Mitglieder dringend gebeten, durch zahlreiche Betheiligung die Wallfahrt zu heben und zu fördern. Abfahrt von Vechta am Sonntag, 3. Juli vormittags 10 Uhr 26 Minuten, Ankunft in Vechta, Montag, 4. Juli abends 11 Uhr 9 Minuten. Fahrpreis hin und zurück 5 M 90 pf.«

Dass man auch die Geselligkeit nicht verachtete, deutet ein Hinweis zur Generalversammlung im Jahr 1900 an: »Gleichzeitig gibt es ein Fass Bier«. Der Einsatz der St. Georgs-Ritter bei Volksmissionen, Bischofseinholung an der Stadtgrenze, Wallfahrten nach Kevelaer und Bethen tauchen in der Folgezeit immer wieder in den Protokollen auf.

Am 27. Oktober 1908 wurde festgelegt, dass die St.-Georgs-Ritter verstorbene Mitglieder selbst zu Grabe tragen. Der erste, den es betraf, war der am 22. Januar 1910 verstorbene Vikar Klostermann, der über viele Jahre aktiv das Leben des St.-Georgs-Vereins begleitet hatte. Alle vorhandenen Versammlungsprotokolle wurden bis dahin von Hand geschrieben; erst ab 1920 gibt es die ersten Einladungen und Niederschriften, die mit einer Schreibmaschine geschrieben worden sind.